Osteoporose

In Deutschland leben über 6 Millionen Menschen mit einer Osteoporose-Diagnose. Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass die Knochendichte abnimmt. Unterschreitet die Knochendichte bestimmte Grenzwerte, kann es zu Wirbelbrüchen und anderen Symptomen kommen. Frauen sind deutlich häufiger von Osteoporose betroffen als Männer, was sich häufig in den Wechseljahren bemerkbar macht. Während der Wechseljahre sinkt die Produktion von weiblichen Geschlechtshormonen in den Eierstöcken auf ein Minimum. Dieser Abfall des Hormonspiegels beeinflusst auch den Knochenaufbau. Durch eine Anpassung des Lebensstils und medikamentöse Behandlung können Frauen ab 40 Osteoporose entgegenwirken.

Wie verläuft das natürliche Knochenwachstum beim Menschen?

Der Körper baut bei Männern und Frauen ungefähr bis zum 30. Lebensjahr Knochenmasse auf und erreicht somit seinen Höchstwert an Knochendichte. Dieser Höchstwert wird unter Medizinern „peak bone mass“ genannt. Im Alter nehmen Knochenmasse und Knochendichte stetig ab. Die Struktur der Knochen verändert sich bis ins hohe Alter. Wie genau die Knochen aufgebaut sind, hängt von genetischen Faktoren und dem individuellen Lebensstil ab. Je mehr Knochenmasse in der Jugend aufgebaut wird, desto geringer ist das Risiko für Osteoporose im Alter.

Primäre Osteoporose und sekundäre Osteoporose – wo liegt der Unterschied?

Von einer Osteoporose im Allgemeinen sprechen Mediziner, wenn die Knochendichte einen bestimmten „T-Score“ unterschreitet. Der T-Score gibt ähnlich wie die Dioptrienwerte beim Auge an, inwiefern sich die Knochendichte des Patienten von der Knochendichte von gesunden, jungen Erwachsenen unterscheidet. Liegt der T-Score für die Wirbelknochen bei -2,5 oder niedriger, liegt eine Osteoporose vor. Die primäre Osteoporose tritt altersbedingt auf, während bei der sekundären Osteoporose bestimmte Vorerkrankungen die Knochendichte beeinflussen:

  • Rheumatoide Arthritis
  • Hormonstörungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Chronische Darmerkrankungen und zehrende Autoimmunerkrankungen
  • Morbus Bechterew
  • Krebserkrankungen und aggressive Krebstherapien

Wie äußert sich eine Osteoporose?

Die Verringerung der Knochendichte im Alter ist nicht spürbar und verursacht bei beginnender Osteoporose keine Schmerzen. Bleibt der Knochenschwund unbehandelt, kann es zu chronischen Schmerzen vor allem im Rücken kommen. Diese nehmen typischerweise im Laufe des Tages zu, wenn die Wirbelsäule belastet wird. Die meisten Menschen bemerken eine Osteoporose erst, wenn die Wirbelsäule sich merklich verformt oder Knochen bei Stürzen und ruckartigen Bewegungen brechen. Wirbelbrüche entstehen oft unbemerkt. Sie verursachen in der Regel keine überaus starken Schmerzen und schränken die Bewegungsfreiheit nach wenigen Wochen kaum noch ein. Brechen mehrere Wirbel, können diese in sich zusammensacken und den Rücken sichtbar verformen, sodass keine gerade Körperhaltung mehr möglich ist. Bei zunehmendem Alter sind sogenannte Fragilitätsfrakturen ein großes Risiko. Diese können schon durch leichte Stürze oder Stöße auftreten und die Mobilität sehr plötzlich einschränken.

Welche Knochen sind bei Osteoporose besonders gefährdet?

  • Rückenwirbel
  • Becken
  • Oberschenkel
  • Handgelenke
  • Rippen

Gibt es einen Unterschied zwischen Osteopenie und Osteoporose?

Osteopenie ist die Bezeichnung für eine Vorstufe der Osteoporose, bei der der T-Score bei -1 bis -2,5 liegt. Eine Osteopenie kann medikamentös behandelt werden, um der Entwicklung von Osteoporose vorzubeugen. Bei Werten über -2 raten Ärzte jüngeren Patienten zunächst zu einer Umstellung der Ernährung und der Konsumgewohnheiten. Mit zunehmendem Alter steigt die Toleranz für behandlungsbedürftige T-Scores. So ist ein T-Score von -2,0 normal für eine 75-jährige Frau, ein 30-jähriger Mann dagegen müsste mit diesem Score ärztlich behandelt werden.

Wie können Risikopatienten Osteoporose vorbeugen?

Der Knochenaufbau wird zum Großteil hormonell gesteuert. Deshalb weisen Männer generell eine höhere Knochendichte auf als Frauen. Neben männlichen Geschlechtshormonen wirkt sich das weibliche Östrogen auf die Knochendichte aus. Im Durchschnitt haben Frauen etwa 30 % weniger Knochenmasse als Männer und spüren daher früher Symptome von Knochenverlust. Besonders gefährdet sind Frauen mit natürlich schlanker Figur oder Untergewicht, da dieser Körpertyp die geringste natürliche Knochenmasse aufweist. Risikopatienten sollten sich frühzeitig an einen Arzt wenden und vorbeugende Maßnahmen treffen, um Osteoporose im Alter vorzubeugen und ihre Bewegungsfreiheit bis ins hohe Alter zu erhalten. Solche Maßnahmen sind beispielsweise:

  • Viel Bewegung und Muskelaufbautraining regen den Knochenaufbau an.
  • Kalzium, Kreatin und Vitamin D werden im Körper benötigt, um Knochen aufzubauen. Vitamin D kann der Körper nicht über die Nahrung aufnehmen, sondern nur in der Haut unter Einfluss von UV-B Strahlung produzieren.
  • Zigaretten- und Alkoholkonsum sowie bestimmte Drogen beeinflussen den Knochenaufbau negativ und gelten als starke Risikofaktoren.
  • Untergewicht begünstigt die Entwicklung einer Osteoporose, wobei Übergewicht bei vorhandener Osteoporose das Risiko für Knochenbrüche durch Überbelastung erhöht.
  • Ein rasanter Lebensstil mit häufigen Stürzen oder Stößen belastet die Knochen zusätzlich. Achten Sie auf gerade Körperhaltung und Entspannung der Wirbelsäule, vor allem im Liegen.

Wie wird die Knochendichte gemessen?

Die Knochendichte der WIrbelsäule lässt sich mit Röntgentechnik bestimmen. Bei der sogenannten Dual-Röntgen-Absorptiometrie, kurz DXA, wird der Mineralsalzgehalt am Hüftknochen und an der Lendenwirbelsäule gemessen. Für diese Diagnosemethode ist nur wenig Strahlung nötig. Dieser Gehalt wird mit der Knochenmasse verglichen, die auf einer Körperanalysewaage mit bioelektrischen Verfahren gemessen werden kann. So lässt sich ein recht genaues Bild davon erstellen, ob Körpergewicht und Knochenstruktur zueinander passen.

Wie können Frauen in den Wechseljahren Osteoporose vorbeugen?

In den Wechseljahren treten bei den meisten Frauen die ersten Anzeichen von Osteoporose auf. Nach der Menopause leiden schätzungsweise rund 80 % aller Frauen unter der zunehmenden Knochenschwäche. Ohne medikamentöse oder hormonelle Behandlung ist das Risiko, zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr an Osteoporose zu erkranken, besonders hoch. Schon vor dem Auftreten erster Symptome macht es deshalb Sinn, das individuelle Osteoporoserisiko mit einem Arzt abzusprechen und wenn nötig Messungen durchzuführen. Zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose bedingt durch Östrogenmangel kann der Hormonspiegel während der Wechseljahre durch bioidentische Ersatzhormone ausgeglichen werden. Bioidentisches Östrogen aus pflanzlichen Grundstoffen wirkt im Körper genau wie natürliches Östrogen und kann so die Knochenbildung anregen.

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