Zervix

Die Zervix ist der Teil der Gebärmutter, der die Scheide mit der Gebärmutterhöhle verbindet. Sie ist 2,5 bis 3,8 cm lang. Die Bezeichnung leitet sich ab von dem lateinischen Fachbegriff “cervix uteri”, was auf Deutsch soviel bedeutet wie “Gebärmutterhals”.

Wo genau liegt die Zervix?

Als unterster Teil der Gebärmutter ragt der Gebärmutterhals (cervix uteri) bis hinein in den Vaginakanal. Seine genaue Position kann individuell variieren und verändert sich außerdem während der Menstruation. Befindet er sich nahe der Vaginalöffnung, spricht man von einem niedrigen Gebärmutterhals. Ein hoher Gebärmutterhals ist deutlich weiter oben positioniert. Innerhalb des Scheidenkanals liegt die cervix uteri meist in der Mitte, kann aber auch etwas nach hinten oder nach vorne zeigen.

Anatomie Zervix

Wie sieht die Zervix aus und wie ist sie aufgebaut?

Anatomisch lässt sich der Gebärmutterhals in zwei Abschnitte unterteilen: den Scheidenteil (Portio genannt) und den oberhalb der Scheide liegenden Zervixkanal oder Zervikalkanal. Die Verbindung des Kanals zur Scheide hin bildet der äußere Muttermund. Er ist o-förmig, etwa 2,5 cm breit und hat in der Mitte ein rundes Grübchen mit kleiner Öffnung. Nachdem eine Frau geboren hat, bleibt diese Öffnung als quer verlaufender Spalt zwischen den Muttermundlippen erkennbar. Bei der Untersuchung mit dem Endoskop kann Ihr Frauenarzt den äußeren Muttermund sehen. Nicht sichtbar dagegen ist der innere Muttermund, durch den sich der Zervixkanal zur Gebärmutter hin öffnet.

Der Gebärmutterhalskanal ist mit einem stark verzweigten System schleimbildender Drüsen ausgestattet, dem sogenannten Drüsenepithel. Im gebärfähigen Alter bedeckt dieses auch noch Teile der Portio, später zieht es sich immer weiter in den Gebärmutterhalskanal zurück. Auch der von den Drüsen produzierte Zervikalschleim verändert sich mit zunehmendem Lebensalter. Mehr dazu lesen Sie weiter unten in diesem Beitrag.

Welche Funktion erfüllt der Gebärmutterhals (cervix uteri)?

Die Zervix ist weit mehr als der Eingangskanal für Spermien und der Ausgangskanal für Menstruationsblut. Sie hält Krankheitserreger von der Gebärmutter fern und spielt mit ihrem Nervengeflecht auch beim Orgasmus eine Rolle. Während der Schwangerschaft dichtet sie die Gebärmutter mit einem Schleimpropf ab und schützt das Kind somit vor Infektionen.

Konsistenz und Aufgabe des Zervikalschleims variieren entsprechend dem Menstruationszyklus: In den unfruchtbaren Tagen der Frau ist er zäh und dient als natürliche Barriere. In der Zeit des Eisprungs dagegen wird der Schleim klar, dünnflüssig und fadenziehend. Dies geschieht durch den Einfluss von Östrogen und macht den Zervikalschleim genau zum richtigen Zeitpunkt durchlässig für Spermien. In dieser Zeit tritt auch das sogenannte Farnkrautphänomen auf, bei dem sich im getrockneten Schleim farnkrautähnliche Salzkristalle bilden. Anhand dieser und weiterer Parameter kann ein erfahrener Gynäkologe den Hormonstatus abschätzen.

Wie verändert sich der Gebärmutterhals im Laufe des Monatszyklus?

Die natürlichen Hormonschwankungen im Verlauf des Menstruationszyklus bewirken auch körperliche Veränderungen. So verkürzen sich zum Beispiel während des Eisprungs bestimmte Gelenkbänder im Becken. Dadurch wiederum verändert sich auch die Position der Zervix im Bauchraum. Sie liegt in dieser Zeit weiter oben als sonst, fühlt sich weicher an und ist ein wenig geöffnet. Außerhalb der fruchtbaren Zeit liegt sie tiefer und ist deutlich fester.

Durch die veränderte Position der cervix uteri nehmen viele Frauen die Untersuchung beim Gynäkologen anders wahr. Das ist völlig normal und muss Sie nicht beunruhigen. Anders anfühlen können sich in dieser Zeit auch Stellungen beim Geschlechtsverkehr.

Wie kann ich den Muttermund ertasten?

Viele Frauen befassen sich mit dieser Frage, wenn sie schwanger werden möchten. Mit ein wenig Übung können sie dann anhand der Zervix-Position erkennen, wann der Eisprung bevorsteht. Unabhängig davon vermittelt das Abtasten des eigenen Gebärmutterhalses ein Körperbewusstsein, das auch in den Wechseljahren hilfreich sein kann. Es ist also nie zu spät, damit anzufangen.

Zunächst waschen Sie sich gründlich die Hände, damit keine Keime in Ihren Körper gelangen. Dann gehen Sie in Hockstellung oder stellen einfach ein Bein hoch (zum Beispiel auf den Rand der Badewanne oder auf den Toilettensitz). Nun können Sie den Mittelfinger behutsam in die Vagina einführen und dort nach dem Muttermund tasten. Meist findet er sich nahe der vorderen Scheidenwand, also näher am Bauch als am Rücken. Sie erkennen ihn an seiner runden Form, seiner weichen Oberfläche und dem Grüb

Was muss ich bei der Verwendung von Menstruationstassen beachten?

Gerade in den Wechseljahren verwenden viele Frauen lieber Menstruationstassen als Tampons. Sie trocknen die Schleimhäute nicht aus und halten auch stärkeren, länger anhaltenden Blutungen stand. Eine Menstruationstasse wird grundsätzlich im unteren Bereich der Vagina positioniert. Da der Gebärmutterhals normalerweise weiter oben liegt, kommt er mit der Tasse nicht in Berührung. Bei manchen Frauen allerdings senkt sich die Zervix während der Periode nach unten oder liegt von Natur aus tiefer. In diesem Fall kann es passieren, dass die Menstruationstasse Beschwerden verursacht oder ausläuft. Sie sollte deshalb nie zu tief in die Vagina eingeführt werden. Um einer Absenkung des Gebärmutterhalses nach Geburten vorzubeugen, empfiehlt sich außerdem ein regelmäßiges Training der Beckenbodenmuskulatur.

Wie kann ich Erkrankungen am Gebärmutterhals vorbeugen?

Zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen zählt das Zervixkarzinom. Da es im Anfangsstadium keine Symptome macht, spielt hier die Krebsfrüherkennung eine wichtige Rolle. Mithilfe eines gynäkologischen Abstrichs kann Ihr behandelnder Arzt Gewebsveränderungen feststellen und die nötige Behandlung einleiten. Es ist also ratsam, die Untersuchung regelmäßig durchzuführen.

Zur Entstehung von Zervixkarzinomen tragen bestimmte Viren bei. Es handelt sich um einige Typen des humanen Papillomvirus (HPV), das durch sexuelle Kontakte übertragen wird. Für manche Frauen kann es daher sinnvoll sein, sich gegen HPV impfen zu lassen. Als weitere Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs gelten Rauchen und starkes Übergewicht. Mit einer ausgewogenen Ernährung und dem Verzicht auf Nikotin schützen Sie also nicht nur Herz und Lunge, sondern auch Ihre Zervix.

Wie wirken sich die Wechseljahre auf die Zervix aus?

Durch die Veränderung im Hormonhaushalt kann es in den Wechseljahren zunächst zu verstärktem Ausfluss kommen. Trotzdem leiden viele Frauen unter Scheidentrockenheit, denn der Zervikalschleim wird wässriger und verliert seine Gleitfähigkeit. Das bereits beschriebene Farnkrautphänomen bleibt aus. Sinkt im weiteren Verlauf der Menopause der Östrogenspiegel, so wird immer weniger Schleim produziert. Die Vagina wird trockener und es kann zu Beschwerden wie Brennen oder lästigem Juckreiz kommen.

Gegen diese und andere Wechseljahresbeschwerden hilft die Behandlung mit bioidentischen Hormonen, die für jede Frau individuell angepasst werden können.

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