Scheidentrockenheit in den Wechseljahren

Scheidentrockenheit gehört zu den typischen Begleiterscheinungen der Wechseljahre. Aufgrund des Feuchtigkeitsmangels kann es zu Jucken, Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen. Das ist nicht nur körperlich unangenehm, sondern kann auch zu einer mentalen Belastung werden. Doch was sind die Ursachen der vaginalen Trockenheit, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wechseljahresbeschwerden: Die Gründe für die Scheidentrockenheit

Scheidentrockenheit zählt bei vielen Frauen heute noch immer zu einem Tabu-Thema. Doch das muss es nicht sein. Schließlich kommen alle Frauen im Alter in die Wechseljahre. Im Alter zwischen 50 und 60 Jahren beginnen die Schleimhäute aufgrund von Hormonmangel auszutrocknen. Davon ist auch die Scheide betroffen. Rund ein Viertel der Frauen leidet unter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Die körperliche Umstellung im Wandel kann somit direkten Einfluss auf Ihr Liebesleben und Ihre Partnerschaft haben.

In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, wobei insbesondere die Produktion von Östriol und Östradiol nachlässt. Dies hat zur Folge, dass sich die Scheidenschleimhaut zurückbildet (vaginale Atrophie). Gleichzeitig büßt die Scheidenhaut an Geschmeidigkeit ein, da sie weniger durchblutet und deshalb dünner wird. Auch die Bildung von Vaginalsekret geht zurück. Kommt es zu einer Reibung, reagiert die Vaginalhaut mit einer höheren Empfindlichkeit. Dadurch kann es zu Brennen, Juckreiz und auch zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen. Dass es zu Schmerzen kommen kann, hängt außerdem mit der abnehmenden Aktivität der sogenannten Bartholin-Drüsen zusammen. Sie sondern bei sexueller Erregung ein Sekret ab, das der Befeuchtung des Vaginalbereichs dient. Wird es nicht mehr in ausreichender Menge produziert, kann der Geschlechtsverkehr Schmerzen bereiten.

Nicht immer ist die Veränderung des Hormonhaushalts allein ursächlich für die Scheidentrockenheit. Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die den Feuchtigkeitshaushalt im Intimbereich negativ beeinflussen können:

  • Psychische Faktoren wie Stress, erhöhte Nervosität, Angstzustände oder Traumata
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • falsche Intimhygiene, zum Beispiel durch übertriebenes Reinigen oder die Verwendung von alkalischen Seifen
  • soziale Faktoren wie Probleme in der Partnerschaft oder Arbeit
Menopause Zentrum Symptome Wechseljahre

Symptome der Scheidentrockenheit: Woran Sie vaginale Trockenheit erkennen

  • Ein erstes Anzeichen für Scheidentrockenheit aufgrund von Östrogenmangel ist, dass sich die Feuchtigkeit in der Scheide verringert und die Scheidenhaut dünner wird. Das kann für betroffene Frauen erhebliche Beschwerden nach sich ziehen.

  • Werden die Schleimhäute im Intimbereich nicht mehr mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt, kann es zu Juckreiz und Brennen kommen. Wird die dünne und feuchtigkeitsarme Haut zu sehr gereizt oder ist das Scheidenmilieu gestört, können auch Entzündungen auftreten.

  • Die Haut wird nicht nur im äußeren Intimbereich dünner, sondern auch im Scheideneingang. So kann es passieren, dass während des Geschlechtsverkehrs ein Brennen oder schlimmstenfalls Schmerzen auftreten. Es kann zu kleinen Rissen und auch kleineren Blutungen kommen.

  • Brennen, Juckreiz und Schmerzen sind nicht nur auf sexuelle Aktivitäten begrenzt. Auch in alltäglichen Situationen kann die Scheidentrockenheit zu Problemen führen, zum Beispiel bei längerem Sitzen oder beim Fahrrad fahren.

  • Durch die Scheidentrockenheit kann auch der Abstrich im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung unangenehmer und dadurch schwieriger werden.

Umso wichtiger ist es, dass Sie zeitnah unser Menopause Zentrum aufsuchen, um mit uns über die Symptome zu sprechen. Je früher Sie das tun, umso schneller kann die Scheidentrockenheit gelindert werden.

Was Sie über das Scheidenmilieu wissen sollten

Die Scheidentrockenheit kann nicht nur körperliche Beschwerden verursachen und den Spaß am Geschlechtsverkehr deutlich reduzieren. Eine trockene Vaginalschleimhaut bietet auch weniger Schutz vor möglichen Infektionen. Ein gesundes und feuchtes Scheidenmilieu ist wichtig, um Krankheitserreger abzuwehren. Dafür sorgen nützliche Bakterien, bei denen es sich insbesondere um Laktobacillus Bakterien handelt. Das sind stäbchenförmige Milchsäurebakterien, auch Döderlein-Stäbchen genannt. Dieser Name geht auf ihren Entdecker zurück, den deutschen Frauenarzt Albert Döderlein.

Döderlein-Stäbchen haben die Fähigkeit, Zucker in Milchsäure umzuwandeln. Außerdem bedingen sie über ihre Stoffwechselprodukte ein saures Scheidenmilieu. Das bedeutet, dass der pH-Wert niedrig ist und zwischen 3,8 und 4,5 liegt. In diesem Milieu haben krankmachende Erreger kaum eine Chance, sich zu vermehren, was sich günstig auf die Frauengesundheit auswirkt. Im Vergleich dazu hat beispielsweise die menschliche Hautoberfläche einen pH-Wert von 5,5. Auch dieser Wert ist leicht sauer und sorgt für die Gesundheit der Haut.

Scheidentrockenheit: Zusammenhang zwischen Östrogenspiegel und Scheidenmilieu

Sinkt der Östrogenspiegel in den Wechseljahren, sinkt der Anteil der Milchsäurebakterien. Dadurch verändert sich auch das Scheidenmilieu. Im sauren Scheidenmilieu verhindert der saure pH-Wert, dass schädliche Viren, Bakterien und Pilze in die Scheide eindringen und sich vermehren. Darüber hinaus gibt es einige Laktobazillen, die zusätzliche Abwehrstoffe bilden. Ein Beispiel ist die Bildung von Wasserstoffperoxid, das ebenfalls wirksam gegen Krankheitserreger ist. Das ist deshalb wichtig, weil die Scheidenflora und die Darmflora über die Schleimhaut miteinander verbunden sind. Über diesen Weg haben Keime und Pilze ein leichtes Spiel, vom Darm in die Vagina zu gelangen.

Neben einem sauren Scheidenmilieu ist auch das Vaginalsekret an einer gesunden Vaginalflora beteiligt. Zahlreiche winzige Drüsen halten die Scheide feucht, indem sie Sekret absondern. Bei sexueller Stimulierung wird Vaginalsekret verstärkt produziert. Durch das in den Wechseljahren niedrigere Östrogen Niveau nimmt auch die Produktion des Vaginalsekrets ab. Diese Entwicklung begünstigt ebenfalls die Scheidentrockenheit und die Veränderung des pH-Wertes. Infolge des Östrogenmangels sowie durch die Veränderung der Scheide im Alter und die damit verbundene Rückbildung der Schleimhäute rückt zudem die Harnröhrenöffnung näher an den Scheideneingang. So kann es aufgrund der Scheidentrockenheit passieren, dass die Entstehung von Infektionen der Blase oder Inkontinenz begünstigt werden.

Wechseljahre: Scheidentrockenheit sanft und wirksam behandeln

Die gute Nachricht ist: Sie müssen nicht mit den Beschwerden leben, die mit der Scheidentrockenheit einhergehen. Stattdessen gibt es verschiedene Möglichkeiten, Scheidentrockenheit wirksam zu behandeln. Wir empfehlen unseren Patientinnen die Behandlung mit bioidentischen Hormonen in Form von Cremes oder Rimkus Kapseln.

Wichtig zu wissen ist, dass sich das Problem der Scheidentrockenheit in den Wechseljahren nicht von allein löst. Bei sinkendem Östrogenspiegel haben sich östrogenhaltige Präparate bewährt, zum Beispiel in Form von Cremes, Zäpfchen oder Vaginalringen. Die Aufnahme des Östrogens erfolgt über die Vaginalhaut, sodass bereits geringe Mengen ausreichend sind.

Auch wenn es noch immer zu den Tabu-Themen in den Wechseljahren zählt, sollten Sie Scheidentrockenheit in den Wechseljahren behandeln lassen. Wir können Ihnen helfen, die Symptome zu beseitigen. Nach einer Behandlung der Scheidentrockenheit sind Sie frei von Beschwerden und Schmerzen, wovon Ihr Sexualleben und Ihre Lebensqualität profitieren.

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