Vulva

Anatomie und Funktion - was ist die Vulva eigentlich?

Die Vulva wird auch als Scham bezeichnet, da es sich um die äußerlich sichtbaren weiblichen Geschlechtsorgane wie Schamlippen, Klitoris und Scheidenvorhof handelt. Aus Scham scheuen sich viele Menschen, über diesen Bereich des Körpers zu sprechen. Dadurch kommt es zu Verwechslungen in der Bezeichnung der weiblichen Geschlechtsorgane: Die Bezeichnungen Vulva und Vagina werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet, obwohl sie genau genommen unterschiedliche Bereiche des weiblichen Genitals beschreiben. Die äußerliche Vulva ist als Lustzentrum der Frau bekannt und wird im Körperinneren durch die Vagina mit dem Muttermund verbunden. Sie erfüllt also völlig andere Funktionen als die Vagina und lässt sich von außen genau lokalisieren.

Wo liegt die Vulva?

Die weiblichen Geschlechtsorgane sind komplex aufgebaut und teilen sich in Vulva (äußere Geschlechtsorgane), Vagina und innere Geschlechtsorgane auf. Die Vulva umfasst alle äußerlich sichtbaren Bereiche der weiblichen Geschlechtsteile vom Venushügel bis zum Damm. Zur Vulva gehören die Klitoriseichel mit Klitorisvorhaut, der Harnröhrenausgang, die äußeren und inneren Schamlippen sowie der Scheidenvorhof.

Wie ist die Vulva aufgebaut?

Der Schamhügel (Mons pubis) liegt oberhalb der äußeren Schamlippen und besteht aus einem subkutanen Fettpolster. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Venushügel eher selten zur Vulva gezählt.

Auch die Form der äußeren Schamlippen (Labia majora pudendi) wird durch Fettpolster bestimmt. Sie sind oberhalb der Klitorisvorhaut und unterhalb des Scheidenvorhofes verbunden, diese Verbindung nennt man Kommissur (Commissura labiorum pudendi). Die äußeren Schamlippen der Vulva bilden so eine Spalte (Rima pudendi), die bei manchen Frauen offener, bei anderen geschlossener aussieht.

Die inneren Schamlippen (Labia minora) der Vulva können rötlich, pink, leberfarben oder bräunlich erscheinen, was sich auch kurz- oder langfristig auf natürliche Weise ändern kann. Sie gehen im vorderen Bereich in das Frenulum clitoridis Bändchen über, das Schamlippen und Klitoris miteinander verbindet.

Im Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae) zwischen den inneren Schamlippen münden Drüsen, die Vagina sowie die Harnröhre. Auf der Innenseite der inneren Schamlippen liegen die Bartholin-Drüsen, die bei sexueller Erregung ein weißliches Sekret absondern. Nahe des Harnröhrenausgangs münden Paraurethraldrüsen oder Skene-Drüsen, deren Funktion nicht eindeutig geklärt ist. Die Skene-Drüsen sind bei Frauen individuell ausgeprägt oder können sogar ganz fehlen. Man vermutet, dass das Sekret aus den Drüsen antibakteriell wirkt und für die weibliche Ejakulation verantwortlich ist. Am Scheideneingang befindet sich außerdem das Hymen. Diese gefäßarme Schleimhaut ist sehr individuell geformt und kann mehr oder weniger perforiert sein, was nicht zwingend Rückschlüsse auf die sexuelle Aktivität der Frau zulässt.

Als Klitoris bezeichnet man im Volksmund meist die von der Klitorisvorhaut (Praeputium clitoridis) bedeckte Glans clitoridis. Dieser empfindliche Lustpunkt ist mit rund 8.000 Nervenenden ausgestattet, die 50 mal dichter liegen als auf der männlichen Eichel. Die Glans bildet die Spitze des Corpus clitoridis, der beidseitig längliche Schwellkörper aufweist. Bei sexueller Erregung schwellen die sogenannten Crura an. Sie sind von Muskeln (Musculus ischiocavernosus) und von Bindegewebe (Tunica albuginea) bedeckt. An der Basis der kleinen Schamlippen befindet sich ein weiteres Paar Schwellkörper (Bulbi vestibularis), das anatomisch als Teil der Klitoris betrachtet wird.

Wo liegt das Lustzentrum der Frau?

Die Vulva spielt bei der Lustentwicklung der Frau eine zentrale Rolle. Manche Organe des Schambereichs dienen ausschließlich als erogene Zonen und erfüllen keine andere Funktion im Körper. Da die Klitoris von der äußerlich sichtbaren Glans bis hin zu tiefliegenden Schwellkörpern an der Vagina reicht, kann sie innerlich und äußerlich stimuliert werden. Die weibliche Lust ist deshalb so individuell wie die Anatomie von Vulva und Vagina. Auch die Ausprägung der Drüsen und Sekretabsonderung bei sexueller Erregung variiert von Frau zu Frau zum Teil erheblich, ebenso gibt es ganz invididuelle optische Unterschiede.

Welche Farbe ist für die Vulva normal?

Bei den meisten Frauen sind die äußeren Schamlippen dunkler gefärbt als die umliegende Haut. Auch die inneren Schamlippen können sich dunkel von der umliegenden Haut abzeichnen, was beides völlig normal ist. Der Bereich zwischen den großen Schamlippen ist bei allen Hautfarben bräunlich, rötlich oder weißlich-rosa. Auch die Glans an der Klitoris zeichnet sich häufig weißlich-hell von der restlichen Haut ab. Abhängig von Körperwärme, Blutdruck und Erregungszustand kann sich die Farbe der Vulva auch temporär verändern.

Wie beeinflussen Hormone die Vulva?

In der Pubertät vergrößert sich die Vulva, bedingt durch die vermehrte Ausschüttung von Östrogen und Progesteron. Auch das Wachstum der Schambehaarung an den äußeren Schamlippen, am Venushügel und an den Lenden bis zum Damm setzt in der Pubertät ein. Außerdem verändert sich die Pigmentierung der Vulva, bedingt durch weibliche Hormone. Nehmen Östrogen- und Progesteronspiegel in den Wechseljahren ab, bildet sich das Gewebe der Vulva zurück (Vulva Atrophie). Eine durch Hormonmangel bedingte Atrophie ist häufig an der Verkleinerung der äußeren Schamlippen erkennbar, die sich nach den Wechseljahren teilweise nur schwer von den inneren Schamlippen abgrenzen.

Welche Veränderungen der Vulva können durch Östrogenmangel auftreten?

Neben äußeren Veränderungen von Form und Farbe kann ein Östrogenmangel auch pathologische Veränderungen der Vulva mit sich bringen. Da die Haut der Vulva mit abfallendem Östrogenspiegel dünner wird und weniger milchsäurehaltiges Sekret produziert wird, können Bakterien leichter in die Schleimhäute von Vulva und Vagina eindringen. Auch Pilze können sich in einem trockenen Klima der Vulva leichter ansiedeln. Beim Geschlechtsverkehr kann es im geschwächten Gewebe häufiger zu Blutungen oder Hautreizungen kommen. Mit Gleitmittel können Frauen die Gleitfähigkeit von Vulva und Vagina beim Geschlechtsverkehr erhöhen und ihre Lust so steigern.

Woran kann die Vulva erkranken?

Wie können Frauen in den Wechseljahren Erkrankungen der Vulva vorbeugen?

Um das antibakterielle Klima von Vulva und Vagina während der Menopause aufrecht zu erhalten, haben sich Behandlungen mit bioidentischen Hormonen bewährt. Östrogene regen die Tätigkeit der Schleimhäute an und unterstützen die Fetteinlagerung in den Schamlippen und am Schamhügel. Behandlungen wie die Rimkus Methode zielen darauf ab, Weibliche Hormone während der Menopause in Balance zu halten. Altersbedingte Veränderungen von Vulva und Vagina können durch eine Behandlung mit bioidentischen Hormonen milder verlaufen. Die Vulva ist ein überaus individuell geformtes Organ, und genau so individuell verläuft ihre Veränderung während und nach der Menopause. Auch der Einsatz von bioidentischen Hormonen muss deshalb ganz individuell abgestimmt und laufend angepasst werden.

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Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Jedoch kommt es nicht nur bei Männern vor. Auch der weibliche Organismus produziert Testosteron - allerdings in deutlich geringeren Mengen. Ein Mangel an Testosteron kann durch zusätzliche Hormongaben ausgeglichen werden. Als Alternative zu synthetischen Hormonen kann dafür auch bioidentisches Testosteron zum Einsatz kommen.

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Das Gelbkörperhormon Progesteron ist maßgeblich an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Aufnahme der befruchtete Eizelle vor. Mit dieser Funktion ist es maßgeblich am Erhalt einer Schwangerschaft beteiligt.

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Die Erfahrung ist verstörend und nicht selten beängstigend: Frauen, denen in den Wechseljahren das erste Mal völlig ohne Vorwarnung schwindlig wird, empfinden diesen Umstand nicht selten als Kontrollverlust. Plötzlich dreht sich ringsum alles oder es legt sich ein Schleier diffusen Taumels über die eigene Wahrnehmung. Schwacher Trost: Schwindel und Benommenheit machen in den Wechseljahren sehr vielen Frauen zu schaffen. Dauer, Ausprägung und Anzahl der Attacken sind jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Trotzdem kann der medizinisch Vertigo genannte Schwindel auch gefährlich werden. Beispielsweise beim Autofahren. Eine Therapie mit bioidentischen Hormonen kann die unangenehmen Schwindelgefühle reduzieren oder ihnen ganz vorbeugen.

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