Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Der menschliche Blutkreislauf ist ein fein abgestimmtes System, das wie von der Natur vorgesehen das ganze Leben lang fehlerfrei funktionieren sollte. Im Laufe eines gesunden Lebens schlägt das menschliche Herz durchschnittlich 3 Milliarden mal. Treten Störungen im Herzen oder in den Blutgefäßen auf, spricht man allgemein von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut Robert Koch-Institut sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in der Bevölkerung: Circa 40 Prozent aller Todesfälle gehen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück. Dabei ist der Anteil der Männer mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in jedem Alter höher als der Anteil der Frauen. Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System erfordern hochkomplexe und individuelle Behandlungen durch Fachärzte. Kommt es zu internationalen Lieferengpässen in der Pharmaindustrie, steigen die Preise für Medikamente und die gesundheitliche Versorgung von Patienten ist gefährdet. Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen unsere Gesundheitssysteme angesichts wachsender Bevölkerungszahlen und einem steigenden durchschnittlichen Lebensalter vor neue Herausforderungen.

Welche Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es?

Laut International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD), werden unter dem Oberbegriff der Herz-Kreislauf-Erkrankung folgende Syndrome und Krankheiten zusammengefasst:

  • Herzklappenfehler
  • Ischämische Herzkrankheiten an den Herzkranzgefäßen wie Herzinfarkt
  • Zerebrovaskuläre Notfälle wie Hirnblutungen, Schlaganfälle und Hirninfarkte
  • Krankheiten der Blutgefäße sowie Thrombosen und Krampfadern
  • Krankheiten des Lungenkreislaufs wie Cor pulmonale
  • Chronische oder akute Herzentzündungen wie Perikarditis oder Endokarditis
  • Rheumatische Erkrankungen wie rheumatisches Fieber oder Mitralklappenstenose
  • Kreislauferkrankungen wie chronischer Bluthochdruck

Gibt es Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Genetische Faktoren spielen bei der Entwicklung von schweren Herzkrankheiten und angeborenen Herzfehlern eine große Rolle. Treten Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Jugend auf, geht dies meist auf vererbte Störungen oder Probleme in der Schwangerschaft zurück. Es gibt jedoch eine Reihe von Risikofaktoren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit zunehmendem Alter stark erhöhen können:

  • Übergewicht
  • Einseitige und fleischreiche Ernährung
  • Missbrauch von aufputschenden Substanzen oder Medikamenten
  • Luftverschmutzung
  • Mangel an Bewegung und fehlende sportliche Ausdauer
  • Psychosomatische Belastungen durch Stress, Trauma oder Zwangsstörungen
  • Vorerkrankungen wie Glutenunverträglichkeit oder Diabetes

Wie machen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen bemerkbar?

Oft verlaufen Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zu einem gewissen Schweregrad still. Betroffene bemerken in einigen Fällen keine Krankheitssymptome oder können diese nicht eindeutig als pathologisch einstufen. Im Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen können verschiedene Symptome unterschiedlicher Schwere auftreten. Diese können zu schweren Folgesymptomen und Krankheiten wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen:

Schwindel kann sowohl durch niedrigen Blutdruck als auch durch plötzlichen Blutdruckanstieg verursacht werden. Schwindelgefühle beim Aufstehen oder unter Stress gehen häufig auf Herz-Kreislauf-Probleme zurück.

Häufige Müdigkeit und schnelles Ermüden bei körperlicher Belastung können auf Herzinsuffizenz und andere Herzprobleme hinweisen oder Anzeichen von Infektionen sein.

Herzrhythmusstörungen sind nicht immer eindeutig spürbar, können mit einem Elektrokardiogramm (EKG) aber genau aufgezeichnet werden.

Dauerhafte Atemnot oder Atemnot bei Anstrengung wird von Betroffenen meist der Lunge zugeschrieben, kann aber auch durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedingt sein.

Ödeme sind Wassereinlagerungen im Gewebe, die häufig Folgebeschwerden nach sich ziehen.

Ein Herzinfarkt kündigt sich durch Schmerzen in der Brust an, die sich im Ruhezustand bessern. Anzeichen für einen akuten Herzinfarkt sind starke Schmerzen in der Brust, im linken Oberarm, im Oberbauch oder im Kieferbereich. Übelkeit, starkes Schwitzen und Todesangst sind häufige Nebenerscheinungen.

Durchblutungsstörungen in den Beinen äußern sich in vielen Fällen durch Schmerzen beim Gehen oder dauerhafte Beinschmerzen. Schwillt das Bein plötzlich an, kann dies auf eine Thrombose hinweisen.

Wundheilungsstörungen treten eher im späten Stadium von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.

Ein Schlaganfall äußert sich durch plötzlichen Verlust der Sprache, Sehfähigkeit oder andere Wahrnehmungsstörungen, halbseitige oder vollständige Lähmungen von Körperpartien und starke Schwindelgefühle.

Ist chronischer Bluthochdruck gefährlich?

Schwankungen des Blutdrucks sind ganz normal und ermöglichen den Wechsel zwischen aktivem Alltag und entspannter Ruhezeit. Chronischer Bluthochdruck kann zu einer Reihe von schweren Folgeerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems führen. Bei erhöhtem Blutdruck werden die Gefäße und das Herz stärker belastet, sodass schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sich leichter entwickeln und schnell lebensbedrohlich werden können. Die koronare Herzkrankheit, der Herzinfarkt und der Schlaganfall gehören zu den größten Risiken für Menschen mit chronischem Bluthochdruck. Verschließen sich die Gefäße im Herzen oder im Gehirn bei einem Infarkt, können schwere Schäden an den Organen und im Gehirn entstehen. Nicht jeder Infarkt führt unbehandelt zum Tod oder zu schweren Folgeschäden. In diesen Fällen spricht man von stummen Infarkten. Beim Verdacht auf einen Infarkt ist jedoch immer eine sofortige Behandlung nötig. Schmerzen in der Brust, eine Neigung zum Hyperventilieren und eine geringe körperliche Belastbarkeit sind weitere weniger gefährliche Symptome, die die Lebensqualität von Betroffenen allerdings stark einschränken können.

Wie hoch ist das Risiko für Frauen in den Wechseljahren, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln?

Frauen haben in der Regel einen niedrigeren Blutdruck als Männer. Zu niedriger Blutdruck wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit und möglicherweise auf die Psyche aus, wird jedoch nicht als Krankheit angesehen. Schwere Erkrankungen und Symptome wie Schweißausbrüche, Herzrasen und innere Unruhe gehen fast immer auf zu hohen Blutdruck zurück. Bei geschlechtsreifen Frauen wirkt sich das in den Eierstöcken produzierte Östrogen positiv auf die Blutgefäße aus. Sie werden belastbarer und weiten sich bedingt durch Östrogen. Das Blut kann ungehindert fließen, wodurch Frauen eher zu einem niedrigen Blutdruck neigen. In den Wechseljahren nimmt der Östrogenspiegel ab. Nach der Menopause produziert der weibliche Körper kaum noch eigene Östrogene, wodurch der positive Effekt des Östrogens für die Blutgefäße ausbleibt und der Blutdruck steigt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten bei Frauen aus diesem Grund gehäuft während und nach der Menopause auf.

Wann sollten Frauen in den Wechseljahren mit Herz-Kreislauf-Problemen zum Arzt?

Bei Frauen in den Wechseljahren treten häufig Anzeichen von Bluthochdruck als Nebenwirkung des Abfalls von Östrogen im Körper auf. Ein plötzlich ansteigender Puls, Herzstolpern, Kopfschmerzen und rasche Ermüdung bei körperlicher Anstrengung sind typische Anzeichen von erhöhtem Blutdruck. Da Östrogen gefäßerweiternd wirkt und der Östrogenspiegel im Körper vor der Menopause erheblich schwanken kann, gerät bei vielen Frauen auch der Kreislauf zeitweise stark aus dem Gleichgewicht. Diese Anzeichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bessern sich in den meisten Fällen nach der letzten Regelblutung oder durch den Einsatz von Hormonersatztherapien zum Ausgleich von Östrogenmängeln. Wenn Sie sich durch Herz-Kreislauf-Probleme und typische Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen oder Schweißausbrüche in Ihrem Alltag eingeschränkt fühlen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der familiären Krankengeschichte vorkommen, sollten Sie bei wiederkehrenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Es gibt verschiedene Diagnoseverfahren wie Belastungs-EKG oder Ganztags-EKG, mit denen Herzinsuffizienzen und andere Störungen festgestellt werden können.

Fazit: Können Frauen Herz-Kreislauf-Erkrankungen während der Wechseljahre vorbeugen?

Zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im fortschreitenden Alter raten Mediziner zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Bei Anzeichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten Betroffene frühzeitig einen Arzt aufsuchen, da viele Krankheiten sich im Frühstadium gut behandeln lassen. Eine gesunde Lebensweise ist die beste Vorbeugung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Gesunde Ernährung, viel Bewegung und das Vermeiden von Stress sind entscheidende Faktoren für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems im Alter. Werden Hormonschwankungen schon vor den ersten auftretenden Wechseljahresbeschwerden durch bioidentische Hormone ausgeglichen, können Herz-Kreislauf-Beschwerden bedingt durch Gefäßverengung und andere hormonell bedingte Beschwerden bei Frauen ab 40 auf ein Minimum reduziert werden.

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Osteoporose

In Deutschland leben über 6 Millionen Menschen mit einer Osteoporose-Diagnose. Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass die Knochendichte abnimmt. Unterschreitet die Knochendichte bestimmte Grenzwerte, kann es zu Wirbelbrüchen und anderen Symptomen kommen. Frauen sind deutlich häufiger von Osteoporose betroffen als Männer, was sich häufig in den Wechseljahren bemerkbar macht. Während der Wechseljahre sinkt die Produktion von weiblichen Geschlechtshormonen in den Eierstöcken auf ein Minimum. Dieser Abfall des Hormonspiegels beeinflusst auch den Knochenaufbau. Durch eine Anpassung des Lebensstils und medikamentöse Behandlung können Frauen ab 40 Osteoporose entgegenwirken.

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Thrombose

Wenn die Arterien verstopfen und das Blut an einer bestimmten Stelle im Kreislauf ins Stocken gerät, spricht man von einer Thrombose. Thrombosen können verschiedene Ursachen haben und in unterschiedlicher Schwere auftreten. Bei einem Thrombus handelt es sich um ein verfestigtes Blutgerinnsel, das sich in Venen und Arterien festsetzt. Entstehen diese Blutgerinnsel in den Beinen oder Armen, können sie sich spontan lösen und in den Kreislauf gelangen. In schweren Fällen kommt es durch Thrombosen zu lebensbedrohlichen Embolien oder Schlaganfällen. Faktoren wie Ernährung, Zigaretten- und Drogenkonsum, Alter und Geschlecht wirken sich auf das Thromboserisiko aus. Hormone können die Blutgerinnung und die Bildung von Krampfadern und Besenreißern beeinflussen. Frauen in den Wechseljahren sollten ihr individuelles Thromboserisiko mit ihrem Arzt absprechen.

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Diosgenin ist ein Phytohormon, das natürlich in Pflanzen vorkommt. Es dient als biologischer Botenstoff für das Wachstum vom Keim bis zur ausgereiften Pflanze. Auch für den Menschen kann Diosgenin als Nahrungsergänzungsmittel und in der Pharmakologie nützlich sein: Die Yamswurzel enthält besonders hohe Konzentrationen des Phytohormons, aus dem Kortison und weibliche Geschlechtshormone synthetisiert werden können. Als Nahrungsergänzungsmittel wirkt sich Diosgenin positiv auf die hormonelle Balance des Menschen aus und gilt als Stresskiller. Der Stoff dient auch zur Herstellung bioidentischer Hormone wie 17-beta-Östradiol und Progesteron, die den vom Körper produzierten Hormonen chemisch gleichen. Diese bringen weniger Nebenwirkungen mit sich als synthetische Hormone mit abweichender molekularer Struktur.

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Die Zervix ist der Teil der Gebärmutter, der die Scheide mit der Gebärmutterhöhle verbindet. Sie ist 2,5 bis 3,8 cm lang. Die Bezeichnung leitet sich ab von dem lateinischen Fachbegriff "cervix uteri", was auf Deutsch soviel bedeutet wie "Gebärmutterhals".

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