Symptome der Wechseljahre – warum jede Frau sie etwas anders erlebt
Kommt eine Frau in die Wechseljahre, so beginnt für sie ein ganz besonderer neuer Lebensabschnitt, der meist mit lästigen Begleiterscheinungen verbunden ist.
Von Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen ist besonders oft die Rede. Allerdings leidet nicht jede Frau in gleicher Intensität unter den gleichen Beschwerden. Bei etwa einem Drittel der Frauen schränken die Wechseljahressymptome die Lebensqualität stark ein. Andere empfinden damit zusammenhängende Veränderungen als leichtere Belastungen. Ein letztes Drittel schließlich spürt kaum etwas von der Menopause. Die Diversität der möglichen Wechseljahressymptome macht es Frauen häufig schwer, sie zu erkennen und damit umzugehen.
Hormonveränderungen mit individuellen Auswirkungen
Symptome der Wechseljahre entstehen, weil sich die Hormonsituation der Frau rund um die Menopause verändert. Die weiblichen Eierstöcke stellen Schritt für Schritt die Produktion verschiedener Hormone ein. Die Spiegel der Geschlechtshormone wie Progesteron, Östrogen und auch Testosteron werden allmählich immer geringer. Vor den Wechseljahren bilden die zyklisch ausgleichenden Spiegel von Östrogen und Progesteron die grundsätzliche hormonelle Ausstattung der Frau. Diese Hormone sind nicht nur maßgeblich für die weibliche Fruchtbarkeit. Östrogen und Co. haben viele weitere Funktionen im weiblichen Körper. Dementsprechend können sich hormonelle Veränderungen erheblich bemerkbar machen.
Typische Wechseljahressymptome
Frauen in den Wechseljahren klagen unter anderem über:
- nächtliche Schwitz-Attacken
- häufige Hitzewallungen
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Angst- und Panikzustände
- depressive Verstimmungen und Depressionen
- Gewichtszunahme
- Vergesslichkeit und Benommenheit
- Reizbarkeit
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Hautveränderungen
- Trockenheit der Schleimhäute vorwiegend im vaginalen Bereich
- Verdauungsbeschwerden
- Herzrasen- und stolpern
- Schwindel
- Wassereinlagerungen
- Libido-Verlust
- Allergien und Auto-Immunerkrankungen
- Antriebslosigkeit
- dünne Haare und Haarausfall
- Schilddrüsenprobleme
- beginnende Osteoporose
Während einige Frauen phasenweise unter einer ganzen Reihe von Symptomen leiden, beschränken sich sich die Beschwerden bei anderen auf nur wenige. Auch in der Intensität erleben Frauen ihre Symptome unterschiedlich. Dementsprechend fühlen sich manche Frauen in ihrer Leistungsfähigkeit und ihrem Alltag massiv beeinflusst. Andere beschreiben leichte Befindlichkeitsstörungen.
Auch wenn die grundsätzlichen hormonellen Funktionen bei allen Frauen identisch sind, gleicht keine Frau der anderen in der individuellen hormonellen Situation. Verständlich werden die unterschiedlichen Beschwerden der Wechseljahre bei einem genaueren Blick auf die Funktionen der betroffenen Hormone.
Die Aufgaben der Östrogene im weiblichen Organismus
Obwohl häufig einfach von Östrogen gesprochen wird, sind Östrogene eine Gruppe von Hormonen. Das wohl bekannteste Östrogen dabei ist Östradiol. Östrogene sind unmittelbar in die Fruchtbarkeit der Frau eingebunden. Ihre Bildung wird zu bestimmten Zeiten des weiblichen Zyklus durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) in spezialisierten Zellen der weiblichen Eierstöcke angeregt. Sie sind maßgeblich für den Schleimhautaufbau der Gebärmutter. Außerdem beeinflussen sie das Wachstum des weiblichen Brustgewebes.
Neben diesen vordergründigen Funktionen im Fruchtbarkeitszyklus des weiblichen Organismus nehmen Östrogene auf eine Vielzahl von weiteren Bereichen Einfluss. Unter anderem
– vermindern sie das Risiko der Frau an Osteoporose zu erkranken
– stimulieren sie die körpereigene Immunabwehr
– fördern Sie einen gesunden Fettstoffwechsel durch gutes HDL-Cholesterin
– nehmen sie im Gehirn Einfluss auf die Merkfähigkeit von Sprache und Geräuschen
– lockern sie das Bindegewebe auf
Da die Eierstöcke zu Beginn der Menopause zunächst die Produktion von Progesteron einstellen, sind Östrogene länger im weiblichen Körper aktiv. Hier kann es für einige Zeit zu einem typischen Ungleichgewicht der Hormone kommen, wenn nur noch Östrogen gebildet wird und Progesteron fehlt. Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen können maßgebliche Folgen sein. Ebenso können die Brüste anschwellen und schmerzen. Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen können sich bemerkbar machen. Ein Östrogenmangel kann außerdem folgende Wechseljahres-Beschwerden hervorrufen:
- Hitzewallungen
- Schleimhautveränderungen wie Trockenheit in der Scheide
- Hautveränderungen
- brüchigen Knochen
- Herzrasen
- Harninkontinenz
- Schwindel
- verstärkter Neigung zu Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen
Progesteronmangel und seine Auswirkungen
Progesteron gehört zur Gruppe der natürlichen Gestagene. Sie werden auch als Gelbkörperhormone bezeichnet. Das Hormon wirkt entzündungshemmend und gleicht das Immunsystem aus. Es beruhigt und verbessert den Schlaf. Progesteron schützt die Knochen und das zentrale Nervensystem. Außerdem nimmt es Einfluss auf die Gedächtnisfunktion.
Entwickelt sich nun im Körper der Frau ein Progesteronmangel, weil der Körper das Hormon schlicht nicht mehr produziert, herrscht eine Östrogendominanz vor. Dieser Prozess macht sich durch Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und nachlassendes Gedächtnis bemerkbar. Auch Angst und Panikzustände in den Wechseljahren sind maßgeblich auf den Mangel an Progesteron im Körper zurückzuführen.
Testosteron im weiblichen Organismus
Testosteron gilt allgemein als männliches Sexualhormon. Dennoch produziert auch der weibliche Körper im geringeren Umfang Testosteron. Dieses Hormon nimmt primär Einfluss auf:
– die körperliche Leistungsfähigkeit
– den Muskelaufbau
– die Libido
– den allgemeinen Antrieb
– die Blutbildung
Herrscht nun ein Testosteronmangel, kann sich dieser durch Antriebslosigkeit, Libido-Verlust, Aggressivität, Müdigkeit und Erschöpfung zeigen. Auch auf die Körperbehaarung wirkt sich ein Testosteronmangel aus Sicht der Frauen eher negativ aus. Die Haare können dünner werden oder gar ausfallen.
Weitere Hormonveränderungen in den Wechseljahren
Im Zusammenhang mit den Wechseljahren verändern sich außerdem noch weitere Hormone. Beispielsweise wird mit zunehmendem Alter weniger Melatonin gebildet. Dieses Hormon steuert den Schlaf. Außerdem hat es weitere Aufgaben. Es regelt unter anderem die Körpertemperatur, Teile unseres Stoffwechsels und den Blutdruck. Auch mit der Immunabwehr ist es verbunden.
Häufig entsteht im mittleren bis höheren Lebensalter ein Mangel an Vitamin D. Dieses Vitamin wird durch UV-Strahlung in der Haut gebildet. In den nördlichen Breitengraden erreicht der Sonnenstand in den Wintermonaten keinen Winkel, der für eine ausreichende Vitamin-D-Produktion in der Haut sorgen könnte. Verbringen wir viel Zeit in geschlossenen Räumen, entsteht ein Vitamin-D-Mangel, der auch im Sommer durch intensive Sonneneinstrahlung nicht ausgeglichen werden kann. Vitamin D hat eine maßgebliche Funktion unter anderem im menschlichen Immunsystem und beim Knochenaufbau. So kann ein Vitamin-D-Mangel zu Osteoporose, Autoimmunerkrankungen, Allergien sowie Anfälligkeit für Infektionen führen.
Weitere Hormone sind an dem Zusammenspiel beteiligt. Das gilt etwa für DHEA, eine Vorstufe von Östrogen. Ein DHEA Mangel im Körper kann zu Trockenheit und dem Verlust der Scham- sowie Achselbehaarung führen.
Wechseljahresbeschwerden sind real
Viele Frauen kennen sich in der Zeit vor, während und nach der Menopause selbst nicht wieder. Häufig reagiert auch das Umfeld mit Unverständnis. Manchmal fragen sich Betroffene deshalb, ob sie sich die Symptome der Wechseljahre nur einbilden. Dies ist nicht der Fall.
Hormone sind mächtige Substanzen. Veränderungen und Ungleichgewichte werden deshalb so relevant, weil sie sich auch auf subjektive Empfindungen auswirken. Ein Teil der Symptome der Wechseljahre fällt in diesen, für Außenstehende kaum nachvollziehbaren Bereich.
Ehemals stets gelassene und lebensfrohe Frauen sind plötzlich äußerst reizbar. Ungewohnte Ängste bis hin zu Panikattacken können auftreten. Es sind häufig diese Symptome der Wechseljahre im psychischen Bereich, die für Betroffene besonders belastend sind. Schnell werden sie als psychosomatisch abgetan. Dabei haben sie mit den realen Hormonveränderungen eine nachvollziehbare Ursache.
Hilflos durch die Wechseljahre?
Symptome der Wechseljahre sind in den Veränderungen des Hormonhaushalts begründet. Die hormonellen Umstellung sind keine Krankheit, sondern eine Veränderung des weiblichen Organismus. Es gibt die Möglichkeit, individuell bei jeder Frau Hormonmängel und Ungleichgewichte auszubalancieren. Der Schlüssel dazu sind bioidentische Hormone. Ihr biochemischer Aufbau entspricht den natürlichen Hormonen im weiblichen Körper. Sie werden aus Pflanzen wie Soja und der Yamswurzel synthetisiert.
Bioidentische Hormone können dabei helfen, Symptome der Wechseljahre zu lindern oder sie gar nicht erst aufkommen zu lassen. Hierzu werden für jede Frau individuell fomulierte Kombinationen von bioidentischen Hormonen bereitgestellt.
So können bioidentische Hormone dazu beitragen, dass Sie sich den vielen Beschwerden und Symptomen der Wechseljahre nicht ausgeliefert zu fühlen müssen.
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