November 7, 2022

Müdigkeit in den Wechseljahren – und was Sie dagegen tun können

Ein gewisses Maß an Erschöpfung und Müdigkeit ist im Laufe eines anstrengenden Tages normal. Vor allem während der Menopause kann dieser Zustand jedoch Ausmaße annehmen, die sich mit "normal" nicht mehr definieren lassen. Warum diese Müdigkeit auftritt und was dagegen helfen kann, erfahren Sie hier.

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Begleiterscheinung der Wechseljahre

Die Wechseljahre können vielfältige, meist vorübergehende Symptome mit sich bringen. Dazu gehören etwa eine plötzliche Vergesslichkeit, unerklärliche Panikattacken oder eine fehlende Regulierung der Körperwärme. Dies kann zum Beispiel zu den allseits bekannten Schweißausbrüchen führen.

Ein weiteres Symptom ist Müdigkeit: Selbst vergleichsweise kleine Anstrengungen, die noch vor kurzer Zeit kein Problem waren, wirken auf Sie plötzlich wie ein Marathonlauf. Abends werden Sie schneller müde und schlafen früher, tagsüber fehlt für Unternehmungen mit Freunden und Bekannten die Energie. Bei der Erledigung der Arbeit sind die Batterien des Körpers wesentlich schneller erschöpft. Schon nach drei Stunden im Büro sehnen Sie sich vielleicht danach, die Augen zu schließen.

Übermäßige Sorgen sollten Sie sich deswegen zunächst nicht machen. Müdigkeit ist eines der häufigsten Symptome während der Wechseljahre, langfristige Folgen sind nicht zu befürchten. Sobald diese Lebensphase abgeschlossen ist, wird auch die Müdigkeit in der Regel wieder verschwinden. Dann hat sich der Körper an den veränderten Hormonspiegel angepasst und die alte Leistungsfähigkeit wird wiederhergestellt. Dennoch sollten Sie sich der Müdigkeit widmen, da bei Nichtbeachtung teilweise Nebeneffekte auftreten können.

Was passiert bei Schlafmangel?

Durch Müdigkeit signalisiert Ihnen Ihr Körper: Ich will schlafen. Entziehen Sie ihm diesen Schlaf bewusst, kann es zu typischen Folgen von Schlafentzug kommen. Dazu gehören etwa Bluthochdruck, Gewichtszunahme, Hautalterung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Veränderungen der psychischen Gesundheit.

Eventuell sind Sie durch Müdigkeit auch leichter reizbar, da Sie nicht die notwendigen Reserven haben, um sich Argumenten und Streit zu widmen. Dies kann Auswirkungen auf das soziale Miteinander mit Freunden, Familie und Kollegen haben. Es empfiehlt sich daher, bei übermäßiger Müdigkeit ein klärendes Gespräch mit Ihrem Gynäkologen zu suchen, um dagegen anzugehen.

Wie kommt es zu Müdigkeit in den Wechseljahren?

Als Ursache für Müdigkeit in den Wechseljahren können mehrere Faktoren genannt werden. In den meisten Fällen ist die Quelle der Müdigkeit auf eine Veränderung des Hormonspiegels in Ihrem Körper zurückzuführen.

1. Hormonmangel

Wechseljahre bedeutet, dass der Körper immer weniger weibliche Hormone wie beispielsweise Östrogen produziert. Ein sinkender Östrogenspiegel kann sich auf die Schlafqualität auswirken, da es die Schlafphasen beeinflusst. Sie schlafen beispielsweise nicht mehr so tief wie vorher, obwohl gerade die Tiefschlafphasen enorm erholsam für Ihren Körper sind. Da der Tiefschlaf fehlt, ist der Schlaf allgemein nicht mehr so erfrischend. Sie wachen morgens unausgeschlafen auf und verspüren im Laufe des Tages schneller Müdigkeit als noch vor den Wechseljahren.

2. Nächtliches Schwitzen

Ebenfalls in Frage kommen die bereits genannten Hitzewallungen. Diese sind nicht nur am Tag lästig, sondern können nachts dazu führen, dass Sie stärker schwitzen. Der Körper heizt sich im Schlaf auf und beeinflusst so Ihren Schlaf. Dabei reicht es bereits aus, nur wenige Minuten oder Sekunden wach zu sein. Da der Körper Sie aus dem Tiefschlaf holt, fühlen Sie sich am nächsten Morgen eventuell wie gerädert – obwohl Sie eigentlich genügend Stunden geschlafen haben.

3. Schilddrüsenfunktion

Die Funktion der Schilddrüse kann sich in den Wechseljahren verändern. Dies kann Müdigkeit und eine allgemeine Antriebslosigkeit fördern. Ob sich Ihre Schilddrüsenfunktion tatsächlich verändert hat, können Sie mit Hausmitteln nicht feststellen. Der Gang zum Arzt ist dann unerlässlich. Dort kann Ihre Schilddrüse untersucht und behandelt werden.

4. Eisenmangel

Besonders in den Wechseljahren kann es zu einem Eisenmangel kommen, der ebenfalls Müdigkeit und Niedergeschlagenheit bei Ihnen fördert. Dazu kommen Kopfschmerzen, die für den Körper sehr anstrengend sind und Ihnen die Fähigkeit nehmen, sich zu entspannen. Als Gegenmittel empfiehlt sich hier, dem Körper Eisen zuzuführen.Ob aber tatsächlich ein Eisenmangel vorliegt, kann nur ein Arzt nach einer Blutentnahme klären.

Fazit: Müdigkeit in den Wechseljahren ist unangenehm – aber therapierbar

Bei manchen Frauen gehen die Wechseljahre fast spurlos vorüber, andere bemerken die typischen Symptome umso stärker. Leiden Sie vor allem unter Müdigkeit, kann Ihnen eine bioidentische Hormontherapie helfen, sie in den Griff zu bekommen.

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