Erste Anzeichen für den Wechseljahre-Beginn – woran merke ich, dass ich in der Menopause bin?
Da der Beginn der Wechseljahre einen schleichenden Prozess darstellt und vor allem Anfangs eher leichte Symptome zeigt, merken viele Frauen gar nicht, dass sie sich bereits in den Wechseljahren befinden. Woran Sie dennoch feststellen können, dass Sie in den Wechseljahren sein könnten, erfahren Sie in unserem neuesten Blogbeitrag.

Die Wechseljahre stellen eine natürliche Lebensphase dar, die jede Frau einmal durchläuft. Dabei variiert der Zeitpunkt des Beginns von Frau zu Frau, genau wie die Dauer und die Symptome von den ersten Hormonveränderungen bis zur letzten Regelblutung. Etwa ein Drittel aller Frauen hat kaum oder keine Beschwerden in der Phase der Wechseljahre und bemerkt die Veränderung des Hormonspiegels bis zur ausbleibenden Menopause möglicherweise gar nicht. Andere Frauen dagegen leiden schon früh unter fallenden Östrogen- und Progesteronwerten. Tritt die Menopause vor dem 41. Lebensjahr auf, spricht man von vorzeitigen Wechseljahren. Zunächst äußern sich die Anzeichen der hormonellen Veränderung möglicherweise nur unterschwellig, sodass viele Frauen den Beginn der Wechseljahre ohne Hormontests nur schwer erkennen.
Was ist die Perimenopause?
Die Perimenopause und somit auch die Wechseljahre beginnen lange vor den ersten merklichen Symptomen. In der ersten Phase der Wechseljahre sind hormonelle Veränderungen im Körper nur subtil bemerkbar. Ab dem 35. Lebensjahr können hormonbedingte Beschwerden wie Nachtschweiß, erhöhte Reizbarkeit und prämenstruelle Beschwerden zunehmen, was erste Anzeichen für Östrogen- und Progesteronmängel sein können.
In der Regel treten die ersten merklichen Symptome der Perimenopause um das 40. Lebensjahr ein. Besonders späte Wechseljahre ab 50 oder frühe Wechseljahre ab 30 stellen jedoch kein medizinisches Problem dar, sondern gehören zur individuellen Bandbreite der weiblichen Entwicklung. Sollten Sie nach dem 30. Lebensjahr recht plötzlich typisch hormonelle Beschwerden wie Nachtschweiß, Haarausfall, depressive Verstimmung oder prämenstruelle Symptome bemerken, sollten Sie dies mit einem Arzt besprechen. Hormonelle Ursachen sind leicht zu diagnostizieren und können mit Ersatzstoffen üblicherweise gut behandelt werden.
Die Perimenopause tritt bei den meisten Frauen 5 bis 10 Jahre vor der letzten Regelblutung ein. In dieser Phase wird die Fruchtbarkeit nicht zwangsläufig eingeschränkt und der natürliche Zyklus findet weiterhin statt.
Welche Anzeichen weisen auf den Eintritt der Perimenopause hin?
- Häufige Müdigkeit und unruhiger Schlaf
- Nachtschweiß, Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen am Tag
- Gewichtszunahme ohne zugrundeliegende Ernährungsumstellung
- Erhöhte Reizbarkeit und Emotionalität (häufiges Weinen, häufige Wut, Lustlosigkeit)
- Zyklusschwankungen
- Verstärkte prämenstruelle Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Brustspannen und Unterleibsschmerzen
Auf welche Symptome müssen Frauen sich in den Wechseljahren einstellen?
Die mit den Wechseljahren einhergehenden Hormonschwankungen machen sich in der Perimenopause erstmals bemerkbar, die Symptome verschlimmern sich danach jedoch nicht zwangsläufig. Dennoch ist mit einigen dauerhaften körperlichen Veränderungen zu rechnen. Im Laufe der Wechseljahre verändert sich beispielsweise der Stoffwechsel, da der Energiebedarf des Körpers sinkt. Eine Ernährungsumstellung und regelmäßiges Sporttreiben sind also empfehlenswert, um eine unerwünschte Gewichtszunahme zu vermeiden. Der Anstieg des Testosteronspiegels sowie zunehmender Östrogenmangel können sich vor allem auf Haut, Haare und Psyche auswirken. Im Laufe der Wechseljahre können zusätzlich zu den in der Perimenopause auftretenden Symptomen auch akute Symptome wie Haarausfall, Scheidentrockenheit oder Blasenprobleme auftreten.
Wie äußern sich frühe Anzeichen der Wechseljahre wie Hitzewallungen und Zyklusschwankungen?
Zu den auffälligen frühen Symptomen der Wechseljahre gehören Hitzewallungen, die sich durch plötzliches Erröten des Gesichts und der Hände und durch starkes Schwitzen bei gleichzeitigem oder anschließendem Frösteln bemerkbar machen. Gesicht, Haut und Hals fühlen sich unabhängig von der Außentemperatur glühend an. Hitzewallungen dauern meist nur wenige Minuten an und sind nicht gesundheitsgefährdend. Trotzdem ist das Gefühl durchnässter Kleidung oder einer feuchten Bettdecke unangenehm. Auch wenn Hände und Füße sich dauerhaft feucht anfühlen oder Sie nachts häufiger schweißgebadet erwachen, kann das ein Hinweis für den Eintritt der Wechseljahre sein. Weitere Anzeichen für eine beginnende Perimenopause sind Stimmungsschwankungen und Zyklusschwankungen – bleibt die Regelblutung zwischendurch aus oder treten Schmierblutungen auf, hat das meist hormonelle Ursachen. Nicht jede ausbleibende Regel ist jedoch auf ein Ende der Fruchtbarkeit zurückzuführen.
Ist ständige Müdigkeit ein klares Zeichen für die Wechseljahre?
Wenn man sich auch tagsüber häufig schlapp und unproduktiv fühlt, kann das die Psyche und das soziale Leben stark belasten. Ein Mangel an Progesteron kann zu Schlaflosigkeit führen – die Energiereserven des Körpers können sich nachts nicht richtig aufladen, sodass Betroffene sich schon morgens müde und unausgeschlafen fühlen, obwohl ihre Ruhezeiten sich nicht verändern. Ständige Müdigkeit ist ein ernstzunehmendes Symptom, das auf Hormonschwankungen oder Krankheiten hinweisen kann.
Welche dauerhaften Risiken gehen mit den Wechseljahren einher?
Im Laufe der Wechseljahre steigt das Risiko für Osteoporose. Studien belegen, dass der Rückgang von Knochenzellen in der Zeit der Perimenopause etwa dreimal höher liegt als nach der Menopause. Aus diesem Grund ist eine frühe Vorbeugung vor allem für Frauen mit Untergewicht von Bedeutung. Ein weiteres Risiko stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, die während und nach den Wechseljahren häufiger auftreten als bei geschlechtsreifen Frauen. Außerdem kann die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel während der Wechseljahre das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich erhöhen. Ein weiteres Risiko für Anwenderinnen hormoneller Verhütungsmittel in den Wechseljahren stellt die erhöhte Thrombosegefahr dar.
Wann müssen Frauen in den Wechseljahren zum Arzt?
Der Eintritt der Wechseljahre ist nicht mit dem Beginn einer Krankheit zu vergleichen. Frauen in den Wechseljahren können zwar unter Symptomen leiden, die als unangenehm empfunden werden. Die hormonelle Umstellung ab dem 40. Lebensjahr an sich ist jedoch ein natürlicher Entwicklungsprozess wie die Pubertät in der Jugend und bedarf keiner Behandlung. Erst wenn Beschwerden wie Hautveränderungen, Gewichtsprobleme oder nächtliche Schweißausbrüche die Lebensqualität einschränken, sollten Hormonschwankungen während der Wechseljahre medikamentös behandelt werden. Zur Vorbeugung von Beschwerden und zur Erhaltung der Hormonbalance entscheiden sich viele Frauen für eine unterstützende Therapie mit bioidentischen Hormonen.
Muss ich vor den Wechseljahren die Pille absetzen?
Hormonelle Verhütungsmittel verlieren in den Wechseljahren nicht ihre Wirkung, sie beeinflussen jedoch den natürlichen Abfall von Östrogen und Progesteron. Auch bei andauernder Einnahme der Pille bleibt die Regelblutung bei Frauen zwischen dem 45. und dem 50. Lebensjahr aus. Um einen natürlichen Zyklus auch während den Wechseljahren zu ermöglichen, setzen viele Frauen noch vor dem Eintreten der Perimenopause hormonelle Verhütungsmittel ab und wechseln zu hormonunabhängigen Verhütungsmethoden wie Kondom, Diaphragma oder Spirale.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Beschwerden in den Wechseljahren?
Die meisten typischen Beschwerden in den Wechseljahren sind auf ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt zurückzuführen, welches sich individuell auswirkt. Zur Linderung von Beschwerden verordnen Ärzte in der Regel die zusätzliche Einnahme von Hormonen, zum Beispiel in Tablettenform. Synthetische Hormone weichen von der molekularen Struktur körpereigener Hormone ab und lösen in der Regel mehr Nebenwirkungen aus als bioidentische Hormone. Die Zusammensetzung von Östrogen- und Gestagen-Präparaten muss an den individuellen Hormonhaushalt von Patientinnen angepasst werden, was vor allem zu Beginn der Behandlung zu Nebenwirkungen führen kann, sofern auf den Einsatz von bioidentischen Hormonen verzichtet wird.
Welche Nebenwirkungen können bei Hormonbehandlungen auftreten?
Die möglichen Nebenwirkungen bei der Einnahme zusätzlicher Hormone vor und nach der Menopause ähneln den Symptomen von natürlichen Hormonschwankungen. Zu Beginn einer Hormonersatztherapie können aufgrund der hormonellen Umstellung Schmierblutungen oder spannende Brüste auftreten. Eine 2002 durchgeführte Studie (Woman‘ s Health Initiative) konnte außerdem belegen, dass Behandlungen mit synthetischen Hormonen das Risiko steigern, an Brustkrebs zu erkranken. Auch das Risiko für Gebärmutterhalskrebs kann durch die Einnahme synthetischer Östrogene steigen, da diese das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut übermäßig anregen können. Da sie in ihrer Struktur den körpereigenen Hormonen sehr ähneln, ist bei dieser Art von Hormontherapie kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen.
Fazit: Wie können Frauen sich auf die Wechseljahre vorbereiten?
Wenn Frauen die ersten Anzeichen bei sich bemerken, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Sprechen Sie mögliche Veränderungen im Hormonhaushalt mit Ihrem Arzt ab. Bei der Auswahl möglicher Hormonpräparate zur Milderung von Symptomen sollten immer persönliche Risikofaktoren beachtet werden. Die Art der Verhütung sollten Sie mit Ihrem Arzt absprechen, um nach Bedarf einen natürlichen Zyklus in den Wechseljahren zu ermöglichen. Das Absetzen hormoneller Verhütungsmittel kann für sie wiederum Nebenwirkungen verursachen, die sich mithilfe von Hormonersatztherapien behandeln lassen. Insgesamt zielt die ärztliche Behandlung während der Wechseljahre darauf ab, den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten, um Symptome wie Haarausfall, Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen vorzubeugen oder entgegenzuwirken.
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